Rezension zu
Moriarty the Patriot 1
Mangaka: Ryosuke Takeuchi (Story), Hikaru Miyoshi (Zeichnung)
Verlag: Carlsen Manga
Genre:
Mystery
„...William James Moriarty, Privatmentor in kriminellen Angelegenheiten ... gekommen, um sie zu bestrafen!“
Cover & Zeichenstil
Auf dem Cover wird William James Moriarty gezeigt, wie er sich eine Pistole an den Kopf hält. Der Text, welcher auf dem Cover gezeigt wird, ist in schlichtem Gold gehalten und es wurde eine elegante Schrift gewählt, welche sehr passend zur Thematik dieser Reihe passt. Grafisch ist der Manga einfach umwerfend. Die Charaktere, egal ob alt oder jung, ob wichtig oder nicht, sind sehr detailliert und individuell gezeichnet. Dasselbe gilt für die Hintergründe.
Inhalt
Der Manga erzählt die Geschichte von William James Moriarty, dem Gegenspieler von Sherlock Holmes, welchen Sir Arthur Conan Doyle geschaffen hat.
Lord Moriarty nimmt, wie es sich für einen Adligen gehört, auf Wunsch seines Sohnes Albert zwei Waisen auf. Albert wurde auf die beiden Jungen in einem Waisenhaus aufmerksam und teilt ihre Ansichten, dass die Gesellschaft in Großbritannien einen Wandel durchmachen sollte. Das Klassensystem wird von der Oberschicht angeführt, welche zum Großteil die Ärmsten unter den Armen ausnutzt und für sich arbeiten lässt. Dem will der Junge mit seinem jüngeren Bruder Louis ein Ende machen. Von seiner Intelligenz und Raffinesse beeindruckt, möchte Albert ihm dabei helfen.
Darum holt er die beiden Jungen auch zu sich, wobei sie von William, dem zweitgeborenen Sohn der Familie Moriarty und dessen Mutter schikaniert werden, da diese ja nur zur Unterschicht gehören würden. Eines Tages beschlossen William und seine Mutter das es an der Zeit ist, die beiden loszuwerden und inszenierten einen Diebstahl, dem sie den Beiden anhängen wollten. Doch Albert hatte denselben Abend erwählt, um gemeinsam mit den beiden Waisen die gesamte Familie, wie auch die Bediensteten umzubringen. Sie legten ein Feuer und die einzigen Überlebenden waren die drei Kinder der Familie Moriarty, wobei Louis Bruder, die Identität von Alberts Bruder William James Moriarty annahm. Mit seiner Genialität wurde James bereits mit 21 Jahren Professor in Mathematik und unterrichtet an der Universität in Durham. Und auch wenn er jetzt das Leben als Adliger führt, so fühlt er sich mit der einfachen Bevölkerung noch immer verbunden und möchte diesen helfen. So beginnt er in Durham mit den Adligen Baron Dublin, welcher das Volk ausbeutet, sodass er seinen luxuriösen Lebensstil beibehalten kann, während die Bürger sich kaum ein Glas Wasser kaufen können.Meine Meinung & Fazit
Wer ein Fan des viktorianischen Zeitalters ist und bereits ein Fan von Sherlock Holmes ist, der kommt hier auf alle Fälle auf seine Kosten. William James Moriarty, Gegenspieler des genialen Sherlock Holmes, ist wohl einer der schillerndsten und interessantesten Antagonisten in der Literaturgeschichte. Seine Erscheinung in diesem Manga erinnert mich (auch wegen des Zeitalters) stark an die Manga-Reihe Black Butler von Yana Toboso, was mich umso mehr begeistert.
Auch erfahren wir in diesem Band die Hintergründe seiner Herkunft, seine Beweggründe und woher sein Hass kommt. Er nimmt hier in dieser Geschichte fast schon die Rolle eines typischen Anti-Helden an, da er nur Gutes für die Welt will, dieses Ziel jedoch mit kriminellen Handlungen zu erlangen versucht. Man kann sehen, wie die Bürger an seinen Lippen hängen und erwischt sich dabei, wie man selbst einer davon ist. William wirkt wie der Adlige, den jeder Bürger aus der Unterklasse haben will: Aufrichtig, hilfsbereit, charmant und bereit, alles zu tun, damit der gewöhnliche Bürger fair behandelt und von der Oberschicht nicht ausgebeutet wird. Kein Wunder, dass er immer mehr Befürworter für seinen Traum findet.
Alles in Allem ein umwerfender Einstieg in diese Reihe. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wann Sherlock Holmes selbst in Erscheinung treten wird und wie die erste Konfrontation der Beiden aussehen wird.