Dienstag, 10. November 2020

Ein Liebesbrief, den du mir nie geschrieben hast Band 1

Rezension zu 

Ein Liebesbrief, den du mir nie geschrieben hast Band 1

Mangaka: Nana Haruta

Verlag: Altraverse

Genre: Romance 13+

Bände: 1 auf deutsch erschienen (in 3 Bänden abgeschlossen)


Ich dachte, dass sich seit der Grundschule nichts verändert hätte. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.“


Cover & Zeichenstil

Das Cover zeigt die Protagonistin Momoko mit einem überraschten Gesichtsausdruck. Die Farben sind sehr schön anzuschauen, da sie recht dezent gehalten wurden. Der Zeichenstil ist einfach, aber sauber gehalten. Durch Mimik und Gestik werden die Gefühle und Gedanken der Charaktere optimal dargestellt, sodass man das Gefühl vermittelt bekommt, sie seien lebendig.


Inhalt

Momoko Fujita ist ein richtiger Schussel. Selbst wenn sie sich alle Termine einträgt, verliert sie den Überblick und vergisst wichtige Einträge, wie einen Test. Ihr Klassenkamerad Ritsu Ikarashi scheint ebenso ein Schussel, wie sie selbst zu sein, mit dem Unterschied, dass er in jeder sich bietenden Sekunde einschläft. Nachdem Momoko Ritsu einmal aufgeweckt hat, damit dieser den Klassenwechsel nicht versäumt, kommt später sein bester Freund und Mädchenschwarm Kujo auf sie zu und bittet sie um einen Gefallen: Sie soll für eine Woche Ritsu jeden Morgen aufwecken, damit dieser nicht zu spät zur Schule kommt. Ein Schussel kümmert sich um den anderen, das Chaos ist also vorprogrammiert. Und als wäre das nicht schon genug für die verpeilte Momoko, fängt sie auch noch an, Stimmen zu hören. Wem gehört diese Stimme? Ist es ein Geist der zu ihr spricht?


Meine Meinung & Fazit

Gemessen am Titel und der Leseprobe habe ich mir unter dem Manga etwas völlig anderes vorgestellt, wurde dennoch aber positiv überrascht. Momoko und Ritsu sind auf der Gefühlsebene ein tolles Spiegelbild zum jeweils anderen. Während Momoko des Öfteren die Gesichtszüge entgleisen und sie je nach Situation panisch und nervös wirkt, so wirkt Ritsu wie eine kleine Schlaftablette und reagiert eher langsamer. Beide haben einen besten Freund, der auf sie Acht gibt, da beide recht schusselig sind. Ritsu ist jedoch auch sehr verschlafen und pennt auch gerne im Unterricht ein, sodass er so gesehen noch mehr Hilfe benötigt als Momoko. Da ich den Klappentext vorher nicht gelesen hatte, wusste ich auch nicht, dass ihre beste Freundin Tod ist. Dieser Verlust hat Momoko schwer zugesetzt und sie versucht seitdem, alleine zurecht zu kommen. Was ihr jedoch schwer fällt. Sie zieht sich mehr und mehr zurück und kommt nicht aus ihrem Schneckenhaus hervor. Früher hat ihr immer ihre beste Freundin Mahiru Mut gemacht und nicht immer sofort aufzugeben. Doch nun versinkt sie in ihrer eigenen Tollpatschigkeit und Vergesslichkeit. Und wie aus dem Nichts steht auf einmal Mahiru in Form eines Geistes vor ihr auf und will ihr nun kräftig unter die Arme greifen – insbesondere in der Liebe. Wie es sich für eine beste Freundin gehört, bemerkt sie noch vor Momoko, dass diese sich in Ritsu verliebt hat. Auch endet der Band mit einem sehr interessanten Plot-Twist, der neugierig auf den nächsten Band macht. Ist Momoko etwa nicht die einzige, die Mahiru sehen kann?

Der Manga ist eine wundervolle Geschichte, welche sich mit Verlust und Trauer auseinandersetzt. Es gehört jedoch auch dazu, an sich selbst zu glauben und über sich hinaus zu wachsen. Gepaart mit einer bisher eher angedeuteten Romanze ist dies ein wundervoller Manga für Zwischendurch und bestens geeignet, um abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.