Rezension zu
Nie wieder Minirock!
Mangaka: Aoi Makino
Verlag: Altraverse
Genre:
Drama 15+
„Danke ... dass du ein Idol warst.“
Cover & Zeichenstil
Auf dem Cover ist die weibliche Protagonistin zu sehen, allerdings bereits mit ihrem burschikoseren Version ihrer Selbst. Der Zeichenstil selbst in sehr gut. Bis auf wenige Nebencharaktere sind die Figuren sauber und detailliert gestaltet. Auch die Idol-Kostüme sind sehr aufwendig gezeichnet worden.
Inhalt
Die Schülerin Nina Kamiyama ist das einzige Mädchen an ihrer Schule, welches keine Mädchenuniform trägt und sich stattdessen als Junge kleidet und sich auch die Haare abgeschnitten hat.Durch ihr Auftreten wirkt sie sehr introvertiert und hat auch keine Freundinnen an ihrer Schule. Denn diesen Mädchen ist es nur wichtig, wie sie sich hübsch machen und mit ihren kurzen Röcken die Aufmerksamkeit der Jungen bekommen. Nina kann sich mit dieser Einstellung einfach nicht mehr identifizieren. Denn: Sie war früher Karen Amamiya, Leadsängerin der Idol-Gruppe PURE CLUB, die unter anderem für ihre kurzen Röcke bekannt waren. Bei einem Meet & Greet wurde sie jedoch von einem Fan mit einem Messer verletzt. Da der Angreifer noch immer nicht gefasst wurde, lebt Nina in ständiger Angst und kann auch schwer zu anderen Vertrauen fassen. Doch ihr Klassenkamerad Hikaru Horiuchi erkennt sie in ihrer Rolle als Idol und möchte sie beschützen.
Meine Meinung & Fazit
Der Titel des Mangas hat mich zuerst doch eher abgeschreckt. Ich dachte mir, was das für eine Geschichte sein soll und war eher auf eine oberflächliche Story eingestellt. Doch der Manga hat mich mit seiner Tiefsinnigkeit und den Themen, die angesprochen werden, total überrascht. Vor allem dass das Tabuthema von sexuellen Übergriffen auf das weibliche Geschlecht angesprochen wird, hat mich stark begeistert. Vor allem ist es eine sehr realistische Darstellung, wie die jungen Oberschülerinnen auf die Sexualisierung ihres Körpers, wie auch auf dem Umgang mit dieser Thematik, umgehen. Die beliebten Mädchen an Ninas Oberschule scheint es nur wichtig zu sein, gut sie in ihren Röcken aussehen und wie die Jungs sie finden.Im Speziellen die Schülerin Miku ist die typische Anführerin einer beliebten Clique unter den Teenagern: Sie ist bildhübsch, ihr steht der kürzeste Rock (was ihr sehr wichtig ist), sie ist bei allen beliebt und wirkt auf den ersten Blick sehr nett, ist aber in Wirklichkeit die personifizierte Hinterlist. Aber auch die Jungs in ihrer Klasse sind nicht unbedingt besser, da sie die sexuellen Übergriffe als Nichtigkeiten abtun, obwohl durchaus zu sehen ist, dass die Mädchen (außer Miku natürlich) Angst haben. Auch der Gruppenzwang wird hier verdeutlicht. Denn unbeliebte und nicht „so hübsche“ Mädchen wie Tsuji, die belästigt werden, werden nicht Ernst genommen und dies wird heruntergespielt, sodass Tsuji sogar Angst hat, den Übergriff zu melden. Hier bekommt man einen tollen Eindruck von Nina, die ihr Trauma noch immer nicht überwunden hat und es auch sichtlich bereut, als Idol aufzuhören. Denn aufzuhören war anscheinend einfacher, als dagegen anzukämpfen. Dies scheint Nina nun auch endlich erkannt zu haben und fasst neuen Mut gegen ihre Ängste und ihren Peiniger anzukämpfen.
Dieser Einstiegsband hat mich total überzeugt! Die Atmosphäre war packend und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.